Ein anregendes und interessantes Thema, welches von Claudia Paulmann diskutiert wird. Hierbei geht es um das Thema vegetarisch essen und wie Claudia in den letzten Jahrzehnten damit umgegangen ist.

Wie will ich essen?

Gleich vorweg, es geht mir hier nicht um eine weitere Polarisierung oder Stigmatisierung von Interessengruppen oder Meinungsmache. Es ist einfach ein Thema, welches mich seit über 3 Jahrzehnten begleitet. Immer wenn ich gefragt werde, „Warum bist du Vegetarierin und wie kam es dazu?“, kommt von mir die Antwort: Seit 30 Jahren esse ich kein Fleisch mehr, ich habe das Gefühl, ich beiße jemanden in die Oberschenkel. Was sich jetzt vielleicht etwas skurril anhört, drückt einfach nur aus, dass ich kein Fleisch essen kann, weil ich damit extrem gesprochen, mich kannibalisch verhalte. Ist das jetzt übertrieben? Ich finde nicht, denn worin liegt der Sinn zwischen Lebewesen zu unterscheiden. Eine Kuh, Schwein, Rind, Huhn, Lachs… wird in unserer westlichen Kultur ohne Probleme verzehrt. Bei Hund, Katze, Pferd, Hamster und Goldfisch sieht das schon ganz anders aus. Nicht wahr? Somit hat mich das Thema vegan oder vegetarisch in diesem Artikel dazu gebracht, meine Sicht auszusprechen.

Für mich ist jedes Lebewesen eine irdische Kreatur, die es verdient hat, respektvoll und gewaltfrei behandelt zu werden.

Bist du wirklich vegan oder vegetarisch, wenn…?

Jetzt gibt es Stimmen, die anmerken, dass bei einer Autofahrt im Sommer zig Lebewesen sterben. Ja, das ist soweit richtig. Das ist aber leider gerne mal eine Ablenkungstaktik und Verschiebung des schlechten Gewissens. Ja, es sterben Tiere durch mich: Ameisen unter meinen Füssen im Wald, Mücken, wenn sie mich zu arg malträtieren und Fliegen, wenn sie mir beim Autofahren an die Windschutzscheibe prallen. Darf man sich dann noch vegan oder vegetarisch nennen? Ist das eine Entschuldigung oder wohl eher eine Schuldzuweisung bzw. Veralberung der Realitäten?

Als hochsensible und hochempathische Person stehe ich da zwischen allen Stühlen. Natürlich fühle ich mich dabei ertappt, nicht alles richtig zu machen, ich kann aber auch die Gedankengänge der anderen Seite nachvollziehen und ich spüre die emotional starke Verbindung zu allen Lebewesen.

Und genau da fächert sich das Dilemma auf, das mir immer wieder begegnet. Ich spüre in alle Richtungen und werde von allen Richtungen eingenommen, so dass ich schnell den Überblick verliere und besonders die eigene Kompassnadel nicht mehr genau erkennen kann.

Mich von anderen Meinungen lösen…

Und wie komme ich da wieder raus? Fokus, Fokus, Fokus. Ja aber auf was, wirst du dich jetzt zu Recht fragen. Für mich ist es der Fokus auf mein Herz, auf mein Gefühl und das, was ich ganz tief in mir spüre und damit wieder eine Verbindung aufbaue. Ich nehme mich zurück, trete womöglich auch räumlich einen Schritt zurück und gehe still in mich. Und das ist jederzeit und überall möglich. Ich sammle erneut Kraft in mir und lasse das Außen an mir vorbeifließen. 

Und aus Erfahrung weiß ich, das funktioniert auch im Berufsalltag, probiere es gerne aus. Wir nehmen uns oft viel zu intensiv wahr und wichtig, dabei ist dein Umfeld wahrscheinlich schon wieder mit sich oder ganz anderen Dingen beschäftigt.

Hier geht es aber darum, dass DU wieder in deine Mitte kommst.

Das war jetzt ein weiterer Bogen von veganer oder vegetarischer Ernährung hin zur eigenen Zentrierung.  

Daher nochmal zum Beginn der Gedankenschleife. Aus welchen Beweggründen auch immer, du für dich deine Ernährung auswählst, vertraue deinem Gefühl, dass es für dich genau das Richtige ist. Lass dich nicht von außen beirren, weder in die eine noch in die andere Richtung, also Fleisch muss sein oder aber auch Extreme in diverse Diäten (vegan, ketogen, basisch, pescetarisch, nach Blutgruppe ….)

Es gibt dazu so viele unterschiedliche Thesen, Meinungen, Untersuchungen, dass man gerne den Überblick verliert (oder verlieren soll?).

Nimm auch hier dir deine Zeit, hineinzuspüren und auch mal auszutesten, was dir wirklich gut tut.

Viel Spaß dabei!!

Deine Claudia Paulmann

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